Er wurde vom Satan in Versuchung geführt und die Engel dienten ihm
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus (Mk 1, 12-15)
In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste.
Jesus blieb vierzig Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung
geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.
Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa;
er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich
Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Zur Eucharistiefeier
Jesus ruft auch mich zur Umkehr. Wenn sein Wort mich trifft, kann ich nicht
so bleiben, wie ich bin. Umkehr bedeutet: anders werden, umdenken,
Gewohnheiten in Frage stellen.
Darin besteht der Sinn der österlichen Bußzeit: das in unserem Leben Christus
neu Gestalt gewinnt.
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Jemand aus unserer Pfarrgemeinde St. Maurinus und Marien hat an Sie gedacht und
Ihnen diesen Gedankenimpuls mitgebracht. Möge Ihnen dies etwas Freude in der
Fastenzeit bereiten und bitte bleiben Sie gesund!
Im Gebet und in Christus verbunden…
„Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
Jesus ruft die Menschen zur Umkehr und zum Glauben.
Doch Jesus wiederholt nicht nur, was Johannes vor ihm schon gefordert hatte,
sondern verknüpft die Umkehr mit der Gottesherrschaft in der Gegenwart seiner
Person. Auf die kommende Gottesherrschaft muss man sich einstellen.
Man muss sich ihr öffnen. Sie kommt nicht gegen den Willen der Menschen und
nicht ohne ihr Zutun.
Es ist wichtig, zu beachten, dass es sich bei dem, was Jesus da fordert: Umkehr
und Glaube, dass es sich bei dieser Forderung um eine Reaktion handelt, um eine
Antwort. Die Forderung steht nicht an erster Stelle!
Jesus sagt zuerst: „Das Reich Gottes ist nahe!“ Das heißt:
Gott kommt euch entgegen! Er sucht euch! Er liebt Euch!
Jesus ermöglicht die Erfahrung des Geliebt- und Angenommenseins in der
Begegnung mit den Menschen. Er tut es z. B. in der Tischgemeinschaft mit
Zöllnern und Sündern, in der Zuwendung zu Kranken, Unterdrückten und
Entmutigten. Jesus lässt in der Begegnung mit ihm Menschen erfahren, dass sie
ja sagen können zu sich selbst, zu anderen und zu Gott. Und erst als Antwort auf
derartig gute Erfahrungen erwartet er die Liebe zu Gott und zum Nächsten.
In diesem Sich-Einlassen auf Jesus und seine Botschaft besteht Umkehr, Glauben
und Nachfolge!
Auch wenn die Initiative von Gott ausgeht und ohne ihn nichts geschehen kann,
so müssen doch Menschen seinem Heilswirken die Tür öffnen, es annehmen, sich
einlassen und mittun!
Es gilt, Gott „Herr“ sein zu lassen im eigenen Leben und seinem Willen Vorfahrt
zu geben, dann zeigt sich die heilende und befreiende Macht der
Gottesherrschaft.
Wörtlich bedeutet „Umkehr“ ð „Um-denken“, „Um-sinnen“!
Die äußere Umkehr setzt einen inneren Schritt voraus, dem viele kleine Schritte im
Alltag folgen müssen.
Umkehr ist der Heilsweg, den Jesus weist. Umkehr ist die Wende des Daseins,
überprüfbar und ablesbar in allen Bereichen des alltäglichen Lebens.
Aber wie oft nehme ich mir ernstlich vor umzukehren?
2021-Impuls-1-Fastensonntag
© Pater Pius Kirchgessner OFMCap